IP-Schutzarten
Wie gut ist eine Leuchte vor Feuchtigkeit und Fremdkörpern geschützt?Die IP-Schutzart gibt Auskunft über den Berührungsschutz und Fremdkörperschutz sowie den Schutz gegen Eindringen von Wasser mit schädlichen Wirkungen. Meist wird der Begriff IP-Schutzart auch als IP-Schutzklasse bezeichnet. Die Schutzklasse jedoch bezieht sich auf eine gänzlich andere Produkteigenschaft.
Leuchten nach IP-Schutzarten
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass im Badezimmer je nach Schutzbereich sowie in verschiedenen Teilen des Außenbereichs verschiedene IP-Schutzarten vorgeschrieben sind und zwingend eingehalten werden müssen.
Was bedeutet IP-Schutzart?
Damit eine Gartenleuchte bei jeder Witterung zuverlässig funktioniert, besitzt eine Außenleuchte ein wassergeschütztes Gehäuse.
Die IP-Schutzart (Englisch für International, manchmal auf Ingress Protection) informiert darüber, wie das Produkt vor dem Eindringen von Fremdkörpern und Feuchtigkeit geschützt ist.
IP-Schutzarten-Tabelle
So liest man die IP-Schutzart: Die IP-Schutzart setzt sich aus 2 Ziffern zusammen. Die 1. Ziffer bezeichnet den Schutz vor Berührung (von gefährlichen Teilen durch Personen oder Nutztieren) und außerdem, wie das Betriebsmittel vor dem Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist. Die 2. Ziffer benennt den Schutz vor Feuchtigkeit. Je höher die Zahl, desto höher der Schutz. I. d. R. besitzen Leuchten Schutzarten von IP20 bis IP68.
1. Kennziffer gegen Eindringen von Fremdkörpern | 2. Kennziffer gegen Eindringen von Wasser mit schädlichen Wirkungen | |
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0 | nicht geschützt | nicht geschützt |
1 | geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 50 mm | geschützt gegen senkrechtes Tropfen |
2 | geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 12,5 mm | geschützt gegen schräg auftreffendes Tropfwasser (15° Neigung) |
3 | geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 2,5 mm | geschützt gegen Sprühwasser |
4 | geschützt gegen feste Fremdkörper ≥ 1 mm | geschützt gegen Spritzwasser |
5 | staubgeschützt | geschützt gegen Strahlwasser |
6 | staubdicht | geschützt gegen starkes Strahlwasser |
7 | - | geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen |
8 | - | geschützt gegen dauerndes Untertauchen |
9 | - | geschützt gegen Hochdruck und hohe Strahlwassertemperatur |
Welche IP-Schutzart ist wasserdicht?
Oft wird angenommen, IP44 sei wasserdicht. Das ist nicht richtig. Wasserdicht ist eine Leuchte nur, wenn sie vor zeitweiligem oder dauerhaftem Untertauchen geschützt ist. Das trifft nur auf IP67 und IP68 zu.
Was heißt spritzwassergeschützt?
Spritzwassergeschützte Leuchten mit IP44 bieten Schutz vor Regen. Starker Regen wird dagegen als Strahlwasser definiert. Hier ist stattdessen IP65 erforderlich.
Welche Schutzarten sind besonders häufig?
IP44
Schutz vor Fremdkörpern > 1mm und allseitigem Spritzwasser bieten Resistenz gegen Regen. Außerdem können keine Insekten eindringen. Häufig bei Leuchten für die Hauswand und – je nach Montageort – auch in Feuchträumen.
IP54
Schutz vor Spritzwasser und besserer Staubschutz für den Einsatz in Hobbykeller, Werkstatt oder Garage. Im Garten sollten sie nicht ungeschützt aufgestellt oder in den Boden eingelassen werden, da sie Gefahr laufen, unter Wasser zu stehen.
IP65
Staubdichtes Gehäuse und Strahlwasserschutz gegen starken Regen. Damit darf die Leuchte auch freistehend, d. h. ohne Überdachung, aufgestellt werden. Bei Gefahr, dass das Produkt zeitweise unter Wasser steht, ist mindestens IP67 erforderlich.
Wo ist welche IP-Schutzart erforderlich?
In trockenen Räumen wie z. B. im Wohnzimmer ist nicht mit Feuchtigkeit zu rechnen. Deshalb können hier Leuchten mit IP20 verwendet werden. Neben dem Außenbereich sind es jedoch vor allem Feuchträume wie das Badezimmer, welche einen erhöhten IP-Schutz benötigen.
IP-Schutzarten im Badezimmer
Im Bad ist mit Feuchtigkeit und Spritzwasser zu rechnen. Deshalb ist laut DIN VDE 0100-701:2008-10 je nach Montageort mindestens IP44, IP65 oder IP67 vorgeschrieben.
Das Bad wird in drei Schutzbereiche unterteilt:
IP44
Bis 60 cm um Badewanne oder Dusche und bis zu einer Höhe von 2,25 m müssen Leuchten spritzwassergeschützt sein.
IP65
Bis zu einer Höhe von 2,25m um Duschbrause und Bade-/Duschwanne müssen die Leuchten strahlwassergeschützt sein und dürfen nur mit Schutzkleinspannung bis 12 Volt betrieben werden.
IP67
Im Bereich von Badewanne und Dusche müssen die Leuchten wasserdicht bei zeitweiligem Untertauchen sein und dürfen nur mit Schutzkleinspannung bis 12 Volt betrieben werden.
Achtung: Die Stromquelle sowie der Trafo für 12-Volt-Systeme müssen außerhalb dieser drei Bereiche liegen.
IP-Schutzarten in der Küche
Im Wohnbereich sind IP20-Leuchten für die Küche vollkommen ausreichend. Eine Ausnahme können lediglich z. B. Unterschrankleuchten in der Nähe der Spüle sein. Hier ist Schutzart IP44 empfehlenswert. Nur in gewerblichen Bereichen ist oftmals eine andere Schutzart erforderlich.
IP-Schutzarten im Keller und in Feuchträumen
Vor allem in Waschkellern und in Garagen kann eine hohe Luftfeuchtigkeit vorhanden sein, die potenziell in eine Leuchte eindringen und Schaden verursachen kann. Daher empfehlen sich für diese Bereiche Leuchten mit IP44.
IP-Schutzarten im Garten mit Teich
Im Außenbereich sind Witterungsbedingungen aller Art vorzufinden. Jedoch ist nicht jede Leuchte jeder Witterung gleichermaßen ausgesetzt. Der Montageort entscheidet über die richtige IP-Schutzart.
*Diese Informationen sind als Richtwerte zu verstehen. Je geschützter ein Bereich ist, umso geringer darf u. U. die IP-Schutzart ausfallen. Beispiele sind überdachte Außenwandleuchten mit IP23. Bitte fragen Sie im Zweifelsfall immer unsere Fachberatung und lassen Sie die Installation von einem Elektriker vornehmen.
Unter dem Dach, Vordach oder Balkon
Geschützt durch die Architektur, ist hier nicht mit Regen zu rechnen. Deshalb genügt für Wandleuchten ebenso wie Einbauleuchten unmittelbar unterhalb des Daches IP23.
An der Hauswand
Hier ist es wahrscheinlich, dass die Leuchte mit Regen in Berührung kommt. Deshalb sind spritzwassergeschützte Leuchten mit IP44 notwendig.
Freistehend
Viele Wegeleuchten sind konstant allen Witterungen ausgesetzt und sind daher nur mit IP65 optimal gegen Strahlwasser, d. h. Starkregen geschützt. Können sie zeitweise unter Wasser stehen, ist IP65 nicht ausreichend.
In der Nähe des Gartenteichs
Hier ist IP67 notwendig, ebenso bei Boden-einbauleuchten, die bei Regen unter Wasser stehen können. Unterwasserleuchten besitzen IP68 und eine Maximaltiefe. Meist muss auch eine Drainage erfolgen.
IP-Schutzarten in Eingangsbereich und Zufahrt
Bodennahe Leuchten laufen Gefahr, bei Starkregen zumindest kurzzeitig unter Wasser zu stehen. Das macht wasserdichte Leuchten mit einer Schutzart von mindestens IP67 zwingend erforderlich – geschützt gegen Untertauchen mit bis zu 30 Minuten Dauer. Meist muss zusätzlich noch eine Drainage vorgesehen werden.